Geheimtipp Zakopane

Das charismatische und kulturreiche Städchen Zakopane liegt an einem der südlichsten Orte Polens, rund 90km von Krakau entfernt und direkt am Fuße des Tatra-Gebirges. Ihr erreicht die Kleinstadt von Krakau aus in ca. 2 Stunden per Bus (die fahren ungefähr im zwei Stunden takt) für meistens nicht mehr als 5€.  Die Gipfel der anliegenden Bergkette bilden gleichzeitig auch die Grenze zur Slowakei. Zakopane, was wörtlich übersetzt im Deutschen so viel wie „eingegraben“ oder „verbuddelt“ heißt, ist der mit Abstand berühmteste Wander- und Skiurlaubsort Polens. Jedes Jahr pilgern Scharen von Touristen nach Zakopane um die herrlichen Ausblicke, super Skipisten und atemberaubende Natur (in zweierlei Hinsicht: es ist schön, aber zum Teil auch sehr anstrengend) zu genießen.

Was kann man in Zakopane erleben?

Zakopane ist der perfekte Ort um zu Wandern und die Natur zu genießen. Viele der Wanderwege führen über die Spitzen der Hohen Tatra und bieten somit einen phänomenalen Ausblick auf das gesamte Gebirge. Darüber hinaus sind die Bergspitzen auch die natürliche Grenze zum Nachbarland Slowakei.

Seilbahn:

Die Seilbahn in Zakopane, welche auf die Spitze des Berges Kasprowy Wierch führt, ist definitiv mein Highlight. Entscheidet man sich für eine Fahrt, wird man mit einem herrlichen Ausblick belohnt und spart auch den mühsamen Aufstieg. Sie befindet sich am südlichen Stadtrand im Stadtteil Kuźnice, welche am besten mit den Kleinbussen, welcher überall in Zakopane halten zu erreichen ist.

Bildergebnis für kolejka na kasprowy wierch

Dennoch gibt es einiges, was man beachten sollte. Die Warteschlangen sind meistens sehr lang. Ich selbst war Mitte September 2018 dort und musste, obwohl die Hochsaison eigentlich schon vorbei war, noch ganze 3h anstehen. Mitten im Sommer kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit zu deutlich längeren Wartezeiten. Dies sollte man bei der Tagesplanung unbedingt berücksichtigen. Ratsam ist es so früh wie möglich loszuziehen um den großen Touristenandrang zwischen 9 Uhr und 11 Uhr zuvorzukommen.

Hat man die Nacht zuvor zu viel von den köstlichen lokalen Biersorten probiert und möchte aufs Ausschlafen nicht verzichten, gibt es noch eine weitere Möglichkeit die Warterei zu umgehen. Es besteht die Möglichkeit für einen Aufpreis von ca. 20% die Tickets im Internet zu kaufen, welche direkt für eine bestimmte Uhrzeit ausgelegt sind. Dann läuft man an der Warteschlange vorbei, direkt zum Lift. Es gibt jedoch nur eine sehr begrenzte Anzahl an Tickets. Daher schnell sein und früh planen.

Im Nachhinein wäre es mir persönlich das Geld wert gewesen.

Noch ein Hinweis: Sobald man aus dem Bus in Kuźnice aussteigt, wird man eigentlich direkt angesprochen, ob man denn mit der Seilbahn fahren möchte. Aufgrund der so langen Wartezeiten haben sich die Einheimischen eine etwas zwielichtige Geschäftsidee einfallen lassen, die im Tausch gegen Bares auf die Hand einiges an Zeit sparen lässt.

Der Trick funktioniert wie folgt: Die Person, die einen am Bus anspricht hat einen Partner, der sich schon vor einiger Zeit an die Kasse zur Seilbahn angestellt hat. Willigt man nun ein zu bezahlen (von uns wollte man 15zl pro Person), wird man zur Person in der Warteschlange geschickt und tauscht mit ihr den Platz. So die Theorie. Wir haben dankend abgelehnt, konnten jedoch einige dieser moralisch fragwürdigen Geschäfte beobachten. In der Praxis sah es so aus, dass sich zum Teil ganze Familien oder kleine Personengruppen im Tausch gegen eine Person vordrängelten. Es dauerte auch nicht lange bis die Stimmung unter den normal Wartenden kippte und diese sich zurecht lautstark beschwerten. Die „Platzhändler“ machten sich schnell aus dem Staub.

Silvester:

In Zakopane findet die angeblich beste Silvester-Party Polens statt. Dank Live-Übertragung ins polnische Fernsehen sind die Festlichkeiten im ganzen Land berühmt.

Eine riesige moderne Bühne, Lazershows und ein gewaltiges Feuerwerk begleitet von polnischer Volksmusik und auch internationalen Stars machen Silvester in Zakopane zu einem unvergesslichen Erlebnis. Letztes Jahr (Silvester 2017/2018) konnten Besucher zum Beispiel Luis Fonsi („Despacito“) oder Thomas Anders von Modern Talking bewundern.

Hierzu ein Ausschnitt:


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