Es sind schon einige Jahre vergangen seitdem ich das letzte mal in Leba (polnisch Łeba) war. Dennoch war es ein Erlebnis, an das ich mich heute noch sehr gerne zurück erinnere. Leba ist eine zentral gelegene Stadt an der Ostsee. Sie liegt in der Woiwodschaft Pommern und ist rund 100km westlich von Danzig entfernt. Von Usedom aus sind es rund 300km über die Autobahn. Die Kleinstadt, welche nur ca. 4000 Einwohner hat, ist Ziel von jährlich bis zu 300.000 Touristen. Denn Leba ist ein besonderer Ort und hat mehr zu bieten als einen schönen Strand. Was Ihr vorfinden werdet, ist ein Naturphänomen einzigartig für die Region.

Leba befindet sich direkt am Nationalparks „Słowiński“, welcher als die Sahara der Ostsee bezeichnet wird. Was Ihr dort sehen könnt, sind 40 Meter hohe, wandernde Dünen. Sie bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von rund 10m pro Jahr. Für den Eintritt in den Nationalpark müsst Ihr ein Ticket erwerben. 6 PLN pro Person (ca. 1,50€) oder 15 PLN für 3 Tage (knapp 4€).

Polnische Sahara

Die so genannte „Polnische Sahara“ ist mit dem Elektrozug (während der Saison), zu Fuß (vom Parkplatz Rąbka ca. 7 km) oder (mein persönlicher Tipp) mit dem Fahrrad erreichbar. Am besten ist es in die eine Richtung eine Route durch den Waldzu nehmen und später dann entlang der Ostsee zurückzukehren. An einem schönen Tag lässt sich die Natur dort wunderbar genießen.

Seit Ihr an den Dünen angekommen, könnt Ihr direkt in den Sand hüpfen oder erstmal picknicken. Der Nationalpark ist ein dünner Streifen gelegen zwischen Ostsee im Norden und dem See Lebsko im Süden. 

Die Ostseeküste in diesem Abschnitt ist vollständig der Natur überlassen worden. Ihr findet dort eine Vielzahl an Muscheln und mit etwas Glück auch Bernstein. Seltener trifft Ihr hier auch auf Ostsee-Robben. 

Das zugewachsene Ufer des Lebsko-Sees im Süden hingegen ist ein Paradies für Ornithologen. Insbesondere im Frühjahr, wenn die Vögel nach Europa zurückkehren, lassen sie sich beim Nesterbau beobachten. Die Region gilt als natürlicher Lebensraum von Seeadlern. 

Eine weiteres Highlight dort vor Ort ist eine Raketenwerfer-Anlage aus der NS-Zeit. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier ein deutsches Testgelände, auf dem Raketen getestet wurden, die zum Angriff auf New York eingesetzt werden sollten. Ein Führung wird für rund 14 PLN (ca. 3,50€) angeboten.

Solltet Ihr Euch für Freilichtmuseeen interessieren, könnt Ihr das Museum des Slowinska-Dorfes in Kluki (südlich von Leba) besuchen. Ihr könnt dort die Überreste von Slowiniec, einer nicht mehr existierenden ethnischen Volksgruppe, die nach dem Zweiten Weltkrieg in diesem Gebiet lebte, entdecken. Eintritt kostet 14 PLN (ca. 3,50€).

Darüber hinaus befindet sich In der Nähe auch ein historischer Leuchtturm aus dem Jahr 1875. Er ist knapp 25m hoch und bietet Euch einen wunderschönen Panoramablick auf die Küste und Umgebung von seiner Spitze aus.

Hier findet Ihr dazu einige Impressionen:


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